Vitalitätsprüfungen
Unter Vitalität versteht man die Lebenstüchtigkeit und Lebenskraft eines Organismus. Die Vitalität äußert sich im Gesundheitszustand, insbesondere in:
Wachstum, Kronenstruktur, Zustand der Belaubung
Anpassungsfähigkeit an die Umwelt
Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge
Regenerationsfähigkeit
Bei der Vitalitätsbeurteilung werden folgende Kriterien berücksichtigt:
Wuchspotenz
Längenwachstum der Triebe
Dickenwachstum des Stammes und der Triebe
Kronen- und Verzweigungsstruktur
Belaubungs-/Benadelungsdichte, Größe und Farbe
Totholzbildung (Spitzendürre, Rücktrocknungsprozesse)
Bildung von Kompensationsholz in Schadbereichen am Holzkörper
Die Bewertung der Vitalität erfolgt gemäß der Vitalitätsstufeneinteilung von Prof. Andreas Roloff (TU Dresden, Vitalitätsbeurteilung von Bäumen: Aktueller Stand und Weiterentwicklung 2018):
VS 0 Langtrieb-Modus (Explorationsphase) – Gehölze ohne erkennbare Schädigung
VS 1 Bürsten-Modus (Degenerationsphase) – Gehölze mit geringfügig verminderter Vitalität
VS 2 Kurztrieb-Modus (Stagnationsphase) – Gehölze mit deutlich verminderter Vitalität
VS 3 Rückzugs-Modus (Retraktionsphase) – Gehölze mit absterbenden Gipfeltrieben, peitschenartigen Strukturen, vermehrter Totholzbildung und Kronenverlichtung
VS 4 Gänzlich abgestorbene oder stark abgängige Gehölze – Die VS 4 wurde von Prof. Roloff nicht vergeben und beschrieben.